שלום וברכה
Schalom und Herzlich Willkommen
Tezawe - Schekalim 5785
Das Geheimnis der Woche - Ki Tisa - 5785
Schalom Chawerim
Parascha Ki Tisa, Wenn du zählst, beginnt mit der Zählung des Volkes Jisrael. Bald darauf geht diese Portion auf eines der traurigsten Themen in der Tora ein:
Dem Bau des goldenen Kalbes - ein schwerwiegender Fehler des Volkes Jisrael, der fast seine völlige Vernichtung zur Folge hatte und bis heute negative Folgen hat.
Diese Portion lehrt uns gerade am Anfang, wie die Zählung des Volkes Jisrael erfolgen sollte. Dies geschah durch die Spende des:
מַחֲצִ֥ית הַשֶּׁ֖קֶל – Machazit ha`Schekel
Eine Silbermünze eines halben Schekels für jede männliche Person, die über 20 Jahre alt ist.
So steht es in den ersten Versen der Parascha geschrieben:
Wenn du die Häupter der Kinder Jisrael zählst, soll jeder, wenn er gezählt wird, G`tt ein Lösegeld für seine Seele zahlen (die Versöhnung seiner Seele), damit keine Plage über sie kommt durch ihre Zählung.
(Schemot 30,12)
Der Vers dient nicht nur als eine Form der indirekten Zählung des Volkes Jisrael, sondern erklärt auch, dass der Machatzit ha`Schekel auch als Lösegeld (Versöhnung) für die Kinder Jisraels dient. Ein Lösegeld, das verhindert, dass eine Plage oder ein Unglück widerfährt.
Das Wort:
שקל – ScheKeL ist ähnlich wie
משקל – miSchKaL – Gleichgewicht.
Der ganze Schekel sorgt für die vollkommene Versöhnung (Gleichgewicht). Diese sorgt für ein Gleichgewicht in allen Bereichen des Lebens (körperlich, seelisch und geistig).
Ki Tisa - wenn du zählst, bedeutet wörtlich - wenn du erhebst. Als die Juden den halben Schekel für die Stiftshütte und den Tempel gaben, führte dies automatisch zu einer Interaktion zwischen ihnen (da jede Hälfte die andere Hälfte benötigt, um ein Ganzes zu sein).
Diese Interaktion erleuchtet der Teilnehmer, indem dies uns hilft, den Weg zu erkennen, um sich dort zu erheben. In dem ersten Worte unserer Portion wird uns einiges gelehrt, die alles auf den Maschiach Jeschua und seine Gemeinde bezieht:
כִּ֣י תִשָּׂ֞א אֶת־רֹ֥אשׁ בְּנֵֽי־יִשְׂרָאֵל֮ - Ki tisa et rosch bnei Jisrael - Wenn du die Häupter/Köpfe der Kinder Jisrael zählst/erhöhst…
רֹ֥אשׁ – Das Wort Rosh (Kopf) steht im Singular und bezieht sich speziell auf das Haupt, d. h. den grossen Zaddik (Gerechter), der das Haupt und der Leiter des Volkes Jisrael ist.
רבי – Die Initialen der Wörter Rosh Bnei Jisrael (Das Haupt der Kinder Jisrael) bilden das Wort Rabbi (Lehrer) und zeigt, dass der Rosch (Leiter) Jeschua, der erhöht wurde, ebenfalls unser Rabbi Jeschua ist:
Ihr aber solltet euch nicht Rabbi nennen lassen, denn ihr habt einen Rabbi, den Maschiach, und ihr seid alle Brüder.
(Matitjahu 23,8)
Und er (Jeschua) ist das Haupt des Leibes, nämlich der Gemeinde; er, welcher ist der Anfang und der Erstgeborene von den Toten, auf dass er in allen Dingen den Vorrang habe.
(Der Brief an die Kolosser 1,18)
Der Maschiach, der das Haupt ist, verlangt, dass wir, als Talmidim (Jünger) unseren Anteil beitragen, damit es eine vollständige Versöhnung geben kann. Die Versöhnung nutzt uns nichts, wenn wir es nicht so annehmen wie es G`tt es möchte, denn man kann es auch verneinen.
Die Darbringung des Machazit ha`Schekel (Halben Schekel) brachte Sühne für eine schreckliche Übertretung, die das Volk Jisrael begangen hatte. Die Abgabe der Machazit ha`Schekel war eine Sühne für jeden Einzelnen des Volkes, nachdem er sich an der Übertretung des goldenen Kalbes beteiligt hatte.
Worin besteht die Sünde des goldenen Kalbs?
In seiner Verzweiflung über Mosches Verspätung bei seiner Rückkehr vom Berg Sinai, nach einem Missverständnis, wann er herunterkommen sollte, baute das Volk Jisrael ein goldenes Kalb.
Der Fehler des Götzendienstes liegt in der mangelnden Kenntnis der Heiligen Schrift und in der mangelnden Fähigkeit, die Zeiten zu erkennen.
Der Herr ist nicht langsam, seine Verheißung zu erfüllen, wie manche meinen. Im Gegenteil, er ist sehr geduldig mit euch und will nicht, dass jemand umkommt, sondern dass alle zur Umkehr kommen.
(Der zweite Brief von Kefa 3,9)
Nicht der Herr ist verspätet, sondern wir, wenn die Umkehr noch nicht passiert ist, wie es sein sollte. Die erhaltene Zeit zeigt seine Barmherzigkeit mit uns und alle die noch dazukommen.
Erst nach Mosches Fürsprache mit vielen Tefilot (Gebete) und Fürbitten, in denen er
G`tt um Gnade anflehte, wurde dem Volk schließlich vergeben. Die Verbindung zwischen diesen beiden Ereignissen (Zählung des Volkes Jisrael und den Bau des goldenen Kalbes) führt zu einer Schlussfolgerung.
(Schemot 32,34)
Am Tag eurer Abrechnung werde ich eurer Übertretungen gedenken.
Wenn die Zeit gekommen ist, werde ich sie für ihre Sünde zur Rechenschaft ziehen.
G`tt teilte dem Volk Jisrael mit, dass ihm die Übertretung des goldenen Kalbes nicht vollständig vergeben worden war. Sie waren nur aufgrund von G`ttes überreichem Erbarmen verschont worden. Diese Barmherzigkeit galt jedoch dem Volk Jisrael als Ganzes.
G`tt hat ein besonderes Maß an Barmherzigkeit und Geduld, wenn es um seine Gemeinschaft, bzw. das Volk Jisrael als Ganzes geht, was nicht der Fall ist, wenn es um Einzelne geht.
Dies lehrt uns die unglaubliche Stärke der Einheit des Volkes Jisrael, die durch das Blut des Maschiach Jeschua erkauft worden ist. Maschiach Jeschua betete für uns, dass wir diese Einheit miteinander erreichen und erleben:
Ich bitte aber nicht nur für sie, sondern auch für die Menschen, die durch ihr Wort an mich glauben werden. Ich bete, dass sie alle eins sind, und zwar so, wie du, Vater, in mir bist und ich in dir, so sollen sie in uns eins sein. Dann wird die Welt glauben, dass du mich gesandt hast.
(Jochanan 17,20-21)
Die Tora zeigt uns also, dass diese Versöhnung nur funktioniert, wenn jeder Einzelne als Teil der Gemeinschaft lebt. Denn der Maschiach Jeschua ist nur Kopf und Rabbi von seiner Gemeinschaft und Jünger.
In dem Moment jedoch, in dem eine Person individuell gezählt werden möchte, werden seine Taten im Himmel viel strenger geprüft und kontrolliert. Daher gibt es keine Möglichkeit, dass der Einzelne das Gericht bestehen wird, ohne dass er seinen Anteil in der Gemeinde gebracht hatte. Aus diesem Grund war eine Versöhnung für das Volk und nicht für einzelne Individuum allein, notwendig.
Vollständige Versöhnung geschieht nur, wenn wir unser Beitrag bringen, als Teil des Volkes Jisrael, wo Schutz vom Ewigen garantiert ist. Der Weise Hilel lehrte deswegen:
Trenne dich nicht von der Gemeinschaft.
(Pirkei Awot 24)
Sowie der neue Bund – Brit Chadascha:
Lasst uns nicht aufhören, uns zu versammeln, wie es bei einigen üblich geworden ist. Im Gegenteil lasst uns Ermahnungen aussprechen, besonders jetzt, da ihr den Tag nahen seht.
(An die Gruppe messianischer Juden 10,25)
Wenn die Gemeinschaft Herausforderungen und Schwierigkeiten hat, sollten wir gemeinsam daran teilhaben, in Form von gemeinsamen Handlungen der Umkehr, des Fastens und der Taten.
Wenn es Freude gibt, sollten wir auch gemeinsam mit der Gemeinschaft daran teilhaben.
Freut euch mit denen, die sich freuen; weint mit denen, die weinen!
(Der Brief an die Römer 12,15)
All das kommt zurück, physisch und geistig, zu unserem eigenen Nutzen, als Versöhnung, Heilung und Segen.
Die Zählung des Volkes Jisrael wurde mit einer halben Schekel Münze und nicht mit einem ganzen Schekel durchgeführt, um uns eine wichtige Lektion über die Einheit des Volkes Jisrael zu lehren:
Keiner ist allein vollständig.
Wie bringen wir heute unseren halben Schekel ein?
Wenn wir Teil einer Gemeinde werden, in der der Maschiach Jeschua das Haupt und Rabbi ist. Das Wort Synagoge kommt von dem griechischen Wort für Versammlung oder Gemeinde.
Im jüdischen Denken reicht die Tora-Rolle aus, um den Ort zu heiligen und machen ihn zu einem:
בית תפילה– Beit Hatefilah, ein Haus des Gebets.
(Jeschajahu 56,6-8; Matitjahu 21,13; Markus 11,17)
Die Versammlung hatte auch die Funktion eines:
בית מדרש – Beit Midrasch – Haus der Interpretation, Haus des Lernens oder ein Haus der Lehre.
Die italienischen Juden nannten ihre Synagogen Scuola; die deutschen Juden nannten sie Schul und die jiddischsprachigen Juden in Osteuropa beteten in Schil.
Wo immer sich Juden niederließen, errichteten sie ein Gebetshaus, indem sie die Tora lasen und studierten, und organisierten den Alltag der Gemeinschaft. Es ist ein Ort, an dem sie sich mit Angelegenheiten des Glaubens für den Alltag und ihrer Beziehung mit G`tt befassten.
Die Synagoge ist der Versammlungsort für jede Gemeinschaft:
בית כנסת – Beit Knesset – Das Haus der Versammlung
Dort fügen wir unseren halben Schekel hinzu, der zu einem Ganzen wird. Die Gesandten, die Juden waren, lehrten dieses Prinzip vor allem für die Heiden:
Denn Mosche (Tora) hat von alten Zeiten her in jeder Stadt Leute, die ihn predigen (lehren), da er in den Synagogen an jedem Schabbat vorgelesen wird.
(Die Taten der Gesandeten 15,21)
Nur wenn wir mit dem Rest des Volkes Jisrael zusammen sind, in seinen Sorgen und Freuden, werden wir wirklich vollständig. Auf diese Weise wird G`ttes Versöhnung und Bracha (Segen) wirklich in unser Leben eintreten. Die Verben in der Bibel zeigen uns, dass es um uns und euch geht, als eine Gemeinde wo der Maschiach der Kopf und Rabbi ist:
Das alles aber von G`tt, der uns durch den Maschiach mit sich selbst versöhnt ... Weil nämlich G`tt im Maschiach war und die Welt mit sich selbst versöhnte, … und zwar so, dass G`tt selbst durch uns ermahnt; … Lasset euch versöhnen mit G`tt! Denn er hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht, auf dass wir in ihm Gerechtigkeit G`ttes würden.
(Der zweite Brief an die Korinther 5,18-21)
Bei der Wiederkunft des Maschiach Jeschua möge er uns fest und vereint vorfinden, mit einem Ziel - zur Ehre G`ttes.
Am Jisrael chai!
Joschijahu ben Kadosch
Schiur - Unterricht
Das Studium vom Nachmittag wird jetzt für diejenigen verfügbar sein, die gerne mehr mit uns lernen möchten. Hier ist die Lektion vom letzten Schiur zum Thema:
"Tewilah"